Historie
1992 – 1993
In den Amtsbereichen Lubmin, Landhagen und Züssow werden jeweils für sich eigenständige Zweckverbände für die Aufgaben der Wasserversorgung und Schmutzwasserbeseitigung gegründet.
Besonderheit aller drei Zweckverbände ist zunächst der Umstand, dass nur Aufgaben der Schmutzwasserbeseitigung eigenständig wahrgenommen werden. Die Trinkwasserversorgung wird bis 30.06.1999 auf Grundlage von Teilüberlassungsverträgen durch die Wasserwerke Greifswald GmbH abgesichert.
Weitere Besonderheit im Amtsbereich Lubmin ist die Gründung der Lubminer Wassergesellschaft mbH (LUWAG). Die LUWAG wird als Dienstleistungsgesellschaft für den Zweckverband Lubmin tätig. Über die LUWAG wird das Abwasserbeseitigungskonzept für den Amtsbereich Lubmin entwickelt und mit dessen Umsetzung begonnen.
1996
Nach dem Zweckverband Lubmin schließen auch der Zweckverband Züssow und der Eigenbetrieb Wasser/Abwasser Amt Landhagen mit der LUWAG einen Dienstleistungsvertrag für den Bereich der Abwasserentsorgung. Der Eigenbetrieb Wasser/Abwasser Amt Landhagen ist zu diesem Zeitpunkt Rechtsnachfolger des zunächst gegründeten Zweckverbandes für den Amtsbereich Landhagen.
Auf Grundlage der existierenden Abwasserbeseitigungskonzepte beim Zweckverband Züssow und dem Eigenbetrieb Wasser/Abwasser Landhagen beginnt die LUWAG auch in diesen Bereichen mit der Umsetzung dieser Konzepte.
01.07.1999
Das vorgenannte Datum ist mit einer wichtigen Veränderung der bisherigen Strukturen verbunden. Zunächst fusionierten die bisherigen Einzelkörperschaften ZV Lubmin, ZV Züssow sowie der Eigenbetrieb Amt Landhagen zu diesen Termin zum heutigen Zweckverband Wasser/Abwasser Boddenküste (ZWAB). Verbunden war diese Fusion auch mit der Übernahme der Trinkwasserversorgung von der Wasserwerke Greifswald GmbH. Auf Grund der Entscheidung die Aufgaben der Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung zukünftig mit eigenem Personal wahrzunehmen, wurde darüber hinaus das Personal von der LUWAG und das zu übernehmende Personal von den Wasserwerken Greifswald GmbH in den ZWAB überführt. Der ZWAB nimmt seine Aufgaben seitdem mit eigenem Personal wahr.
2000
Nach Übernahme der Trinkwasserversorgung wird für das Verbandsgebiet ein Trinkwasserversorgungskonzept erstellt und beschlossen. Des weiteren wird ein Betriebsentwicklungskonzept für den Zeitraum 2000 – 2010 erstellt. Schwerpunkte dieses Konzeptes sind:
- Personalkonzeption bis zum Jahr 2010
- Einführung eines zentralen Organisationshandbuches
- Einführung einer strukturübergreifenden Betriebssoftware
- Einführung eines geografischen Informationssystems zur Lagebestimmung für den Anlagenbestand
- Ausbau des Fernüberwachungssystems für die Bereiche Trink- und Abwasser
- Zentralisierung der Verwaltung und der gewerblichen Mitarbeiter an einem zentralen Punkt im Verbandsgebiet
2001
Die Abwasserkonzepte sind weitestgehend umgesetzt. Ergebnisse sind u.a.:
- 25 neu errichtete Kläranlage
- 367 neu errichtete Pumpwerke
- 184 km neu errichtete Schmutzwasserkanäle
- 148 km neu errichtete Abwasserdruckrohrleitungen
- Neuinvestitionen in das Anlagevermögen in Höhe von ca. 70 Mio. €
Im gleichen Jahr wird mit der Umsetzung des Trinkwasserkonzeptes begonnen.
2003
Der neue Betriebssitz an zentraler Stelle im Verbandsgebiet in Diedrichshagen ist fertiggestellt und wird bezogen.
2003 – 2007
Im genannten Zeitraum treten die Gemeinden Gribow, Lüssow, Görmin, Sassen-Trantow, Bandelin und Gützkow dem Verband als neue Mitglieder bei. Parallel werden die Betriebsabläufe durch strukturelle Anpassungen und Einführung neuer Technologien permanent verbessert.
2008
Das Trinkwasserkonzept ist weitestgehend umgesetzt. Ergebnisse der Umsetzung sind u.a.:
- 11 stillgelegte Wasserwerke
- 1 neu errichtetes zentrales Wasserwerk am Standort Levenhagen
- 6 neu errichtete Druckstationen
- 1 neu errichteter Trinkwasserbehälter
- 57 km neu errichtete Verbundleitungen zur Verbindung der bisherigen dezentralen Versorgungsgebiete
- Neuinvestitionen in das Anlagevermögen in Höhe von ca. 10 Mio. €
2009 – 2016
Nach Umsetzung der Trink- und Schmutzwasserkonzepte und damit einer über Jahre andauernden Investitionsphase stellen sich seit 2009 andere Schwerpunkte. Zusammengefasst lassen sich diese wie folgt benennen:
- Verarbeitung nachhaltiger Kostenerhöhungen durch Marktveränderungen, gesetzliche Regelungen und die Anlagenalterung. Über einen Betrachtungszeitraum von 2007 bis 2016 u.a. bei der vorbeugenden Instandhaltung von 36 auf 125 T€, bei störungsbedingten Ereignissen von 215 auf 554 T€, bei der Klärschlammaufbereitung und -beseitigung von 121 auf 235 T€, bei Umweltabgaben von 74 auf 161 T€ und beim Energiebezug von 367 auf 535 T€.
- Bewältigung eines anhaltenden altersbedingten personellen Umbruches in dessen Folge bisher 18 von 36 Mitarbeitern ersetzt wurden und sich der Personalumfang von insgesamt 36 auf 35 Mitarbeiter verringert hat.
- Zunehmend in den Blickpunkt rückt das Tempo des Entschuldungsprozesses und die Finanzierung der planmäßigen Jahresinvestitionen über einen erhöhten Eigenmittelanteil.